Mitte August wurden in Hüde am Dümmer See die Pokalfahrten und die 40. Deutschlandmeisterschaft der Conger-Klasse ausgetragen. Mit insgesamt vier Booten waren auch die Hochheimer Conger-Segler  gut vertreten.

Ehrensache für unser SCHo-Damen-Conger-Team, bestehend aus Ruth und Laura Hohl im "Sueño", bei der Auswärtsregatta anzutreten. Lesen sie hier ihren Bericht. Vielen Dank an die Sportvereinigung Hüde für die Bereitstellung der Fotos!

 

Am Freitag 12.08.16 traf sich das Team 3913, inklusive Landpersonal (Papa/Ehemann und Tante/Schwägerin), aus Nord und Süd kommend zu seiner ersten gemeinsamen Regatta bei der Seglervereinigung Hüde. Mit unserem Wohnmobil und unserem Zelt, welches wir leider bei leichtem Nieselregen aufbauen mussten, wurde das Hochheimer Camp komplettiert. Den späten Nachmittag beschäftigten wir uns damit, unseren Conger „Sueño“, wie viele andere auch, vermessen zu lassen und DM-klar zu bekommen. Nach der Vermessung riggten wir unser Boot auf und setzten mit Blick in den Windfinder unsere Mädchenfock (DANKE Frank Schönfeld!). Nach einem gemeinsamen Abendessen in unserem Camp verbachten wir einen geselligen Abend mit den anderen Conger-Seglern. 

Bereits am Samstagmorgen bestätigte sich die Windvorhersage des Windfinders und wir waren froh darüber, dass unser Sueño bereits im Wasser nahezu segelfertig lag, sodass wir in Ruhe unser Frühstück genießen konnten. Direkt nach dem Frühstück machten wir uns daran ans Wasser zu kommen, um zu schauen, wie die anderen Segler aus dem engen Hafen manövrierten, damit wir möglichst glimpflich herauskamen – großes Hafenkino! Es ging so weit, dass sich am Ende Segler an die Ein-/Ausfahrt gestellt haben um, wie ein Parkassistent bei Autos, uns Regattasegler durch den Hafen zu lotsen. Um ehrlich zu sein, mir war anfangs echt nicht wohl bei der Sache mit dem engen Hafen, da ich letztes Jahr bereits die Ehre hatte in einem der engen Zufahrten wegen zu viel Verkehr fest zu stecken – eine nicht so tolle Erfahrung! Aber, wir haben die Hürde, zumindest nach der Meinung unseres Sponsors Papa/Ehemann, mit Bravour gemeistert.  

Bei dem Ankündigungssignal der ersten Wettfahrt fiel uns auf, dass das letzte Stück vom Großsegel nicht in der Nut war…. Also ab in den Wind, Groß ein Stück runter, Vorliek in die Nut, Groß wieder hoch und ab an die Startlinie. Mit dem Startschuss waren wir glücklicherweise direkt an der Linie, sodass wir zwar nicht da gestartet sind, wo wir eigentlich hingewollt hätten, aber auch nicht eine allzu schlechte Position hatten. In der Wettfahrt selber waren wir dank unserer Mädchenfock tiefenentspannt und konnten den Wind gut segeln.  Die Wettfahrt war zügig um, sodass nach einer kurzen Pause direkt die zweite angeschossen wurde. Der zweite Start gelang uns wesentlich besser und wir kamen gut vom Fleck.

In der zweiten Wettfahrt konnten wir beobachten, wie manche Segler so ihre Probleme mit den Schwertern hatten. Bernd zum Beispiel tauchte einige Male ab um am Schwert zu rütteln. Unser Schwert machte zum Glück keine weiteren Sperenzien und hat auch nicht allzu oft aufgesessen. Um bei Bernd zu bleiben… bei der Tonnenrundung zur Kreuz waren wir etwas irritiert warum Bernd so fahrtlos herum trieb. Kurz darauf entdeckten wir Steffis Kopf und uns war klar, dass Bernd sie getauft haben muss. Steffi hat uns an Land berichtet, dass sie die Damla vor dem Kantern bewahren wollte, dabei aber den Halt in den Ausreitgurten verlor und rücklings in den Dümmer viel. Bernd konnte sie zügig an Bord holen und sie waren zur dritten Wettfahrt wieder am Start. 

Mama und ich wären nicht böse gewesen, wenn die Wettfahrtleitung nach der zweiten Wettfahrt für den Tag aufgehört hätte. Aber sie war anderer Meinung und schickte uns nochmal auf die Bahn. Der dritte Start gelang uns nicht wie erhofft, wir kamen aber irgendwann doch über die Startlinie und konnten uns gut nach vorne arbeiten. Am Ende kamen wir als 14. Boot durchs Ziel. Unser Seniorsegler Eberhard musste diese Wettfahrt leider frühzeitig abbrechen. Durch Materialermüdung brach ihm der Großschotblock und der Wind war zu heftig, um die Wettfahrt aus der Hand zu Ende zu segeln. Bei diesen Wettfahrten konnten wir feststellen, dass wir mit der kleineren Fock auf Amwind- und Halbwind-Kurs kleine Nachteile haben, allerdings bei raumem Wind doch spürbar langsamer sind. 

Michael Altmann wollte mit unserem Segelneuling Jonas frühzeitig in den Hafen fahren, um in aller Ruhe sich eine Box zu suchen und nicht im Gedränge zu landen. Leider machte unserem Neuling die frisch gewachste Kuppel auf Michaels neuem Schiff beim Segeleinrollen einen Strich durch die Rechnung, sodass er Steffi nachahmte und ins Wasser plumpste. Da sie ja auf dem Weg in den Hafen waren, war alles halb so schlimm, nur war unser Anfänger jetzt etwas verunsichert, sodass er im Hafen direkt nochmal baden ging. Diesmal hatte Michael allerdings einen größeren Nutzen, da er direkt in eine Box gezogen werden konnte.  

Am Samstagabend tischte die Küche ein hervorragendes Regattabuffet auf. Die Schlange war lang, dennoch bekam jeder genug essen, außer denen, die sich wegen der Schlange nicht anstellen wollten, aber was soll man dazu sagen, Pech gehabt, genug Essen war auf jeden Fall da. Der Seglerhock am Abend wurde eine gesellige Runde, in der viel gefachsimpelt wurde.

Am Sonntag war die Startbereitschaft für 10:30 Uhr gesetzt. Die Windvorhersage veranlasste uns, die Mädchenfock gegen die Regattafock zu tauschen. Um 10:30 Uhr waren alle Schiffe auf dem Wasser, nur der Wind fehlte, sodass die Regattaleitung gezwungen war, den Start zu verschieben. In den eineinhalb Stunden des Wartens übten wir im Rollentausch die Aufgaben des anderen. Ich war sehr erstaunt, als meine Mama sich meldete, dass sie jetzt gerne mal steuern würde, denn das macht sie sonst überhaupt nie freiwillig. 

Als dann genug Wind da war, wollte die Wettfahrtleitung uns auf die Bahn schicken, allerdings waren wir so undiszipliniert, dass der zweite Startversuch direkt mit Black Flag gestartet wurde. Die Black Flag zeigte Wirkung und wir Segler hielten einen Sicherheitsabstand zur Linie. Die Wettfahrt verlief gut und ohne weitere ernsthafte Vorkommnisse, außer dem üblichen Geknäule an den Tonnen. Leider bemerkten wir zu spät, dass die Wettfahrtleitung Bahnverkürzung gezogen hatte, weshalb wir nicht direkt auf die Ziellinie zugefahren sind. Zwei Konkurrenten konnten dadurch vor uns ins Ziel fahren. 

Aber alles in allem waren wir mit der Regatta sehr zufrieden. 

Von Laura & Ruth Hohl