Zwei Wochen Urlaub in Griechenland ist schon mal nicht schlecht - aber zwei Wochen individuelles Inselhopping auf eigene Faust durch die griechischen Kykladen? Unschlagbar!

Vier Schiffe, 25 Hochheimer Seglerinnen und Segler und unzählige Sonnenstunden in der griechischen Inselwelt - das war der "SCHotillentörn 2018", die Flotillenfahrt des Segelclubs Hochheim e.V. 

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Traumziel Kykladen: Die malerischen Mittelmeerinseln mit den typischen weißen Häusern sind nicht nur ein beliebtes Reiseziel für Landreisende, sondern auch ein traumhaftes Revier für Wassersportler. Deshalb waren sich die Hochheimer Segler bei der Planung schnell einig: Die diesjährige Flotillenfahrt des Segelclubs über die Maifeiertage sollte in der griechischen Ägäis stattfinden.

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Der Gruppentörn fand in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge statt, nachdem die letzten organisierten Vereinsfahrten bereits einige Jahre zurückliegen. Im Vorjahr war der Verein mit drei Segelyachten vor der kroatischen Küste unterwegs. Diesmal verteilte sich die Gruppe der Hobbysegler auf vier Charterschiffe mit insgesamt 25 Besatzungsmitgliedern. Die meisten davon sind Mitglieder des Segelclubs, einige aber auch Schulungsteilnehmer oder Freunde und Bekannte. Während der offizielle Törn über zehn Tage ging, nahmen sich manche der Teilnehmer zwei komplette Wochen Zeit und erkundeten das Revier bereits vorab auf eigene Faust.

 

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Das Abenteuer begann am Anreisetag bereits im Ausgangshafen Lavrion, rund 60km südlich von Athen: Aufgrund von Schäden waren zwei der vier gezielt gebuchten Charterschiffe nicht verfügbar. Die Chartergesellschaft stellte Ersatz bereit in Form von Segelyachten, die einige Fuß länger und damit komfortabler, aber beim An- und Ablegen auch ggf. von Nachteil waren – und eine davon wartete überdies in einer Marina in Athen auf ihre Passagiere. Für die fünfköpfige Crew der „Agamemnon“ bedeutete das einen weiteren Taxitransfer und vor allem einen anderen Starthafen als für den Rest der Flotille. Andererseits ergab sich dadurch die lohnenswerte Gelegenheit, die westlicher gelegenen Inseln vor der peleponnesischen Küste zu erkunden, was über die entstandenen Umstände schnell hinwegtröstete. So kam es, dass die erste Zusammenführung der Hochheimer Flotille nicht wie geplant im Starthafen Lavrion, sondern erst am zweiten Abend auf der Kykladeninsel Syros stattfand. Beim landestypischen Abendessen in der Hafentaverne von Phoinikas konnten sich die Crewmitglieder der „Agamemnon“, der „Bizet“, der „Phaedra“ und der „Seriphos“ über ihre bisherigen Erlebnisse austauschen, die bereits jede Menge Gesprächsstoff boten - von ersten Delphinsichtungen bis zu Fischernetzen in der Schiffsschraube.

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Da die optimale Route beim Segeln letztlich von den herrschenden Windverhältnissen vorgegeben wird, wurde das ursprüngliche Ziel Mykonos bald zugunsten eines südöstlicheren Kurses verworfen. Dafür boten sich die berühmte Insel Santorini mit ihren malerischen weißen Bergsiedlungen und ihre Nachbarinseln als adäquater Wendepunkt an. Auf der mehrtägigen Strecke lagen unter anderem die Inseln Seriphos, Kythnos und Milos, jede davon einzigartig. Der griechische Windgott Aeolus zeigte sich wohlgesonnen und bescherte den Hochheimern nicht nur viel Sonne, sondern auch günstige Winde, sodass der Großteil der über 300 Seemeilen unter Segeln zurückgelegt werden konnte. Nachts ankerten die Crews in ruhigen Buchten oder legten in Stadthäfen an, um Strom und Wasser aufzufüllen. Die Vollausstattung an Bord machte ein weitgehend autarkes Reisen möglich und war auch nötig, denn in den griechischen Marinas ist die Infrastruktur, verglichen mit anderen Mittelmeerrevieren, eher bescheiden.

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Auch der Landgang lohnt sich in Griechenland

 

Doch wer braucht schon Duschräume an Land, wenn er nach einem Bad im Meer im Sonnenuntergang auf der bootseigenen Badeplattform duschen kann! Zu den weiteren Highlights des Törns zählte das malerische Städtchen Naoussa auf der Insel Paros. Die Schönheit des Ortes tröstete darüber hinweg, dass die Boote hier wegen Starkwinds und meterhohen Wellen letztlich zwei Nächte in Folge im Stadthafen oder in der Bucht vor Anker verbringen mussten. So war Gelegenheit für einen ausgiebigen Landgang, Bummeln durch die weißgekalkten Stadtviertel oder eine Erkundung der Insel mit gemieteten Motorrollern. Nicht zuletzt wird Paros allen Teilnehmern auch in Erinnerung bleiben, weil sich hier bei drei von vier Booten die Anker in Unterwasserleinen verhakten und am Morgen nur durch den beherzten Einsatz der Co-Skipper mit Schnorchel und Flossen lösen ließen.

 

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Herausforderung: Bei Ankersalat hilft es, nicht nur seglen, sondern auch tauchen zu können


Trotz dieser und weiterer kleiner Hindernisse erreichten alle Boote nach den zehn Tagen unbeschadet und vollzählig den Heimathafen. Beim Abschiedsessen in Lavrion waren sich alle Flotillensegler einig: Es war ein großartiger Törn und eine einzigartige Reise, die eine baldige Fortsetzung verlangt. Vielleicht schon im nächsten Jahr - denn die griechischen Inseln haben noch vieles mehr zu bieten, das vom Wasser aus unter der Flagge des Hochheimer Segelclubs entdeckt werden will. 

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Alle wieder vereint: Heimathafen Lavrion